Mai 2011

31.05.2011

Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs.

Bundesministerinnen danken für Empfehlungen der Unabhängigen Beauftragten

 

Am Dienstag, dem 24. Mai,hat die Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Frau Dr. Christine Bergmann, ihren Abschlussbericht vorgestellt.

Im Zentrum des Berichts stehen zahlreiche Vorschläge und Empfehlungen für immaterielle und materielle Hilfen für Betroffene.

Die Bundesministerinnen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Annette Schavan und Kristina Schröder dankten der Unabhängigen Beauftragten dafür, dass sie mit beispielhaftem Einsatz und Engagement die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in Deutschland vorangebracht habe. Die von Bergmann erabeiteten Vorschläge und Empfehlungen stellen eine wichtige Grundlage für die weitere Arbeit des von der Bundesregierung initiierten Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch dar, der am 6. Juni erneut beraten wird.

Zum vollständigen Artikel:
http://www.bmj.de/DE/Service/Newsletterversand/_doc/_inhalt/072011_006.html

Direkt zur Zusammenfassung des Abschlussberichts (kostenlos herunterladbare PDF-Datei):
http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/pdfs/Zusammenfassung_Abschluss...

Direkt zum vollständigen Abschlussbericht (kostenlos herunterladbare PDF-Datei): http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/pdfs/Abschlussbericht_Unabhaen...

Quelle: Pressemitteilung des Referats Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des
Bundesministeriums der Justiz vom 27.5.2011


 

30.05.2011

Bundeskabinett beschließt Absage an Netzsperren im Kampf gegen Kinderpornographie

 

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch, dem 25.Mai, die Aufhebung des Zugangserschwerungsgesetzes beschlossen. Damit setzt die Bundesregierung im Kampf gegen Kinderpornographie auf den Grundsatz „Löschen statt Sperren“.

Die in den letzten Monaten intensivierte Zusammenarbeit zwischen dem Bundeskriminalamt und den Beschwerdestellen der Internetwirtschaft hatte zuletzt zu sehr erfreulichen Ergebnissen beim Löschen geführt.

Zum vollständigen Artikel:
http://www.bmj.de/DE/Service/Newsletterversand/_doc/_inhalt/072011_002.html

Quelle: Pressemeldung des Referats Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums der Justiz vom 27.5.2011


 

30.05.2011

VERGESSENE OPFER VON KRIMININALITÄT

EU-Kommission will für Mindeststandards im Opferschutz sorgen

 

Tatort: irgendein EU-Land. Ein deutscher Urlauber wird zusammengeschlagen. Passanten rufen die Polizei, das Opfer steht unter Schock. Seine Sprachkenntnisse reichen gerade, um einen Kaffee zu bestellen. Der Mann verbringt im Krankenhaus einige traumatische Tage voller Schmerzen, Panik und Angst – ihm fehlt es vor allem an seelischem Beistand. Die EU-Kommission hat nun ein Aktionspaket vorgelegt, durch das Opfern von Kriminalität eine respektvolle Behandlung, Schutz und Hilfe garantiert werden sollen, egal aus welchem EU-Land sie stammen und in welchem sie sich gerade befinden.

„Unsere Strafjustizsysteme konzentrieren sich auf die Verfolgung Krimineller und vergessen dabei manchmal die Opfer. Mit den Vorschlägen erhalten die Belange der Opfer in der EU Vorrang“, erklärte die für Justiz zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding die Notwendigkeit von EU-weiten Mindeststandards beim Opferschutz. Die Zahlen forderten die Kommission geradezu auf, einen Vorstoß beim Opferschutz zu machen: Es wird davon ausgegangen, dass jedes Jahr etwa 75 Millionen Menschen in der EU Opfer einer Straftat werden.

Weitere Information unter:
http://ec.europa.eu/deutschland/pdf/eu_nachrichten/eu_nachrichteneu-nach...


 

27.05.2011

Englisches Justizministerium führt eine revidierte Version 2011 der
Standards für die Bewährungshilfe in England und Wales ein

 

New probation standards to slash red tape

Revised Probation National Standards were recently published and will be implemented over the next year.

The standards will allow frontline probation staff to manage their work with offenders as the risks of each case demands, using their knowledge and drawing on their professional training and experienc. The Government is committed to reducing bureaucracy and the changes will scrap unnecessary tasks, recording and, monitoring.

A Ministry of Justice spokesman said:

'We are committed to allowing frontline staff to better use their judgement and professional skills to cut reoffending and protect the public.

'Offender managers must be able to focus their work on the most serious offenders, they should not be spending their time on tick-box exercises.

'The new standards will remove the unnecessary proscription and red tape that restricts frontline decision making'.

Surrey and Sussex Probation Trust carried out a Professional Judgement Project pilot to develop a new approach to national standards to improve services.

The pilot showed that staff had more purposeful and better focussed contact with offenders when they were allowed to exercise their professional judgement in deciding how to work with each individual.

National Standards for the Management of Offenders

Watch the Pilot video on Youtube


 

26.05.2011

New Offender Learning Strategy for England and Wales:

Plans to get prisoners into jobs and away from crime

 

Ministry of Justice, England and Wales, 20 May 2011: The Government has launched a report outlining plans to break the cycle of reoffending by giving offenders better access to skills that employers demand.

Under the reforms, there will be greater emphasis on the results that education and training in prison delivers.

The way learning is delivered in prisons will also be overhauled to better reflect the way the prison system is organised and improve value for money.

The report was carried out by the Department for Business, Innovation & Skills and the Ministry of Justice.

The report sets out the Government’s commitment to:

  • Increase the range and relevance of learning, focussing on the skills employers need.
  • Support more work opportunities in prison.
  • Improve links with employers, ensuring where possible a relationship with employers has been established before release.
  • Boost activity to prepare prisoners for apprenticeship opportunities on release.
  • Focus learning delivery towards the end of prisoners’ sentences – linking it directly to needs in the labour market on release.
  • Reshape careers advice provided in custody.
  • Trial outcome incentive payments – giving colleges and training providers a greater stake in delivering learning successfully.
  • Restructure the delivery of offender learning around the clusters of prisons within which prisoners normally move. This will bring more coherence to the system.

Direct Access to the Report:
http://www.bis.gov.uk/assets/biscore/further-education-skills/docs/m/11-...

Minister John Hayes,
Speech on "The Government´s New Offender Learning Strategy":
http://www.bis.gov.uk/news/speeches/john-hayes-offender-learning-2011


 

25.05.2011

Children’s Experience and Attitudes towards the Police, Personal Safety and Public Spaces

Interviews with Children aged 10 to 15 in England and Wales

 

Findings from the 2009/10 British Crime Survey. Supplementary Volume 3 to Crime in England and Wales 2009/10. Home Office Statistical Bulletin 08/11

This supplementary volume explores topics from the 2009/10 British Crime Survey interviews with children aged 10 to 15, providing analysis of children’s

  • contact with and attitude to the police,
  • experience of and attitudes to knife carrying,
  • crime prevention behaviours,
  • being in public spaces and
  • access to leisure activities.

Documents are available at:
http://www.homeoffice.gov.uk/publications/science-research-statistics/re...


 

24.05.2011

Aktuelle Informationen aus der Schweiz

Ein Bericht des Bundesamtes für Statistik zur Frauenkriminalität, Strafverfolgung, Strafzumessung und Strafvollzug

 

Aus der Einleitung:
"Die Kriminalitätsstatistiken lassen alle eine Untervertretung der Frauen im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil erkennen.

Diese erhöht sich im Verlauf der statistisch erfassten «strafrechtlichen Laufbahn», von der Polizeilichen Kriminalstatistik (Polizei) über die Strafurteilsstatistik (Justiz) bis hin zu den Statistiken des Vollzugs von Sanktionen.

Um die Merkmale dieser Untervertretung genauer zu analysieren, wurden Daten über einen längeren Zeitraum hinweg untersucht. Die ältesten Daten stammen aus dem Jahr 1984, die jüngsten aus dem Jahr 2008. Aus Gründen der Vergleichbarkeit und der historischen Distanz wurden die Daten aus der Zeit vor 1984 und nach 2007 aus der Analyse ausgeklammert4. Das 2007 in Kraft getretene, revidierte Strafgesetzbuch enthält zahlreiche Veränderungen, namentlich im Bereich des Sanktionssystems.

Der Bericht beginnt mit einem Überblick über den Stand der Strafverfolgung von Frauen im Jahr 2006. Anschliessend wird die historische Entwicklung der weiblichen Kriminalität von 1984–2006 in den drei Stadien der strafrechtlichen Laufbahn – Polizei, Justiz, Freiheitsentzug – nachgezeichnet. Es folgt eine Beschreibung der wichtigsten Veränderungen im Delinquenzverhalten von Frauen, bezogen auf die Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch und gegen das Strassenverkehrsgesetz. Gestützt auf die Daten zur Strafart und zur Strafdauer wird aufgezeigt, auf welche Art und Weise Männer und Frauen sanktioniert werden".

Eine PDF-Version des Berichts unter dem Titel "Frauen und Strafrecht" kann kostenlos unter folgender URL herunter geladen werden:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.html?publ...


 

23.05.2011

Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Schweiz

 

(1) Kriminalitätsfurcht in der Schweiz
Eine Detailanalyse von Daten des gfs-Angstbarometers der Jahre 2008 bis 2010

Autorin: MSc Simone Walser
Zürich: April 2011
Die PDF-Version des Forschungsberichts kann kostenlos direkt unter folgender URL herunter geladen werden:
http://www.rwi.uzh.ch/lehreforschung/alphabetisch/killias/publikationen/...

(2) Importierte Gewaltkultur oder hausgemachte Probleme?
Zur Delinquenz Jugendlicher aus Südosteuropa in der Schweiz im Vergleich zur
Jugenddelinquenz in Bosnien-Herzegowina

Autoren: Martin Killias, Almir Maljević, Muhamed Budimlić, Elmedin Muratbegović, Nora Markwalder, Sonia Lucia Esseiva
Universitäten von Zürich, Sarajewo und Lausanne
Die PDF-Version des Forschungsberichts kann kostenlos direkt unter folgender URL herunter geladen werden:
http://www.rwi.uzh.ch/lehreforschung/alphabetisch/killias/publikationen/...

(3) Is Animal Cruelty a Marker of Interpersonal Violence and
Delinquency? Results of a Swiss National Self-Report Study

Auroren: Sonia Lucia, University of Geneva
Martin Killias, University of Zu¨rich
Die PDF-Version des Forschungsberichts kann kostenlos direkt unter folgender URL herunter geladen werden:
http://www.rwi.uzh.ch/lehreforschung/alphabetisch/killias/publikationen/...

[Weitere interessante Publikationen etwas älteren Datums können auf der Homepage des Lehrstuhls Killias unter folgender URL
recherchiert und im Bedarfsfall ebenfalls kostenlos herunter geladen werden:
http://www.rwi.uzh.ch/lehreforschung/alphabetisch/killias/publikationen.... ]

Ergänzender Hinweis:
Auf der Homepage des Schweizerischen Bundesamtes für Statistik finden sich verschiedene Informationen/Quellen zur
amtlich registrierten Kriminalität:
(4) Polizeiliche Kriminalstatistik 2010, Berichtsband und ergänzende Dokumente bzw. Recherchemöglichkeiten.
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/19/01/new.html?gnpID=...

Während bis und mit 2008 die polizeiliche Kriminalstatistik nur eine Auswahl der Straftatbestände beleuchtete, werden mit der neuen revidierten polizeilichen Kriminalstatistik seit dem Berichtsjahr 2009 sämtliche Straftatbestände von allen Kantonen nach einheitlichen Kriterien erfasst.

Die letzten Kantone haben sich im Laufe des Jahres 2009 der neuen Statistik angeschlossen. Aus diesem Grund standen die Daten 2009 teilweise noch unter dem Einfluss der Erweiterung und Umstellung.

Beim Vergleich der Resultate des Jahres 2009 mit denjenigen des Jahres 2010 sollte deshalb Vorsicht walten


 

22.05.2011

Kritik an der Polizeilichen Kriminalstatistik durch die Deutsche Polizeigewerkschaft

oder:
Von der in Polizeikreisen verbreiteten Schwierigkeit, gerade mit einem Rückgang offizieller Zahlen zurecht zu kommen.

 

Anschaulich dazu der Bericht in Spiegel-Online von Jörg Diehl, Düsseldorf, zur Vorstellung der PKS 2010 durch Bundesinnenminister Friedrich, der mit dem Lob zitiert wird: "Hervorragender Belege für die Polizeibeamten"

"Kriminalstatistik. Die große Mogelpackung"

Die Zahl der Straftaten in Deutschland ist angeblich auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung, Bundesinnenminister Friedrich lobt die "positive Entwicklung". Doch Experten sind überzeugt: Die statistische Erfolgsmeldung ist vor allem der Schwäche der Polizei geschuldet.
Weiter mit:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,763861,00.html


 

19.05.2011

Bewährungshilfestatistik 2008

 

Eine neue Ausgabe der Fachserie 10, Reihe 5, Bewährungshilfe, für das Berichtsjahr 2008, ist am 19. Mai 2011 erschienen.

Inhalt:

  • Zahl der Unterstellungen unter Bewährungsaufsicht nach
    • angewendetem Strafrecht,
    • Unterstellungs- und Beendigungsgründen.
  • Unterstellte Personen nach
    • Alter,
    • Geschlecht,
    • Staatsangehörigkeit,
    • Art der Straftat.

Artikel-Nr. 2100500087004

Diese Veröffentlichung kann kostenfrei auf der Internetseite des Statisti-schen Bundesamtes heruntergeladen werden.
Um die Fachserie 10, Reihe 5, 2008 herunterzuladen, können Sie auf der Internetseite der Rechtspflegestatistik die gewünschte Version
(rechts, Excel- oder PDF) auswählen und Sie im Anschluss abspeichern oder online einsehen.

Den direkten Zugang zur PDF-Version finden Sie hier:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Co...


 

13.05.2011

Nationale Opferbefragungsstudie in den USA.

Ergebnisse für die Befragungswelle 2008 verfügbar

 

Criminal Victimization in the United States, 2008 - Statistical Tables

Presents tables with detailed data on major items measured by the
National Crime Victimization Survey (NCVS).

These annual data, in 110 fully indexed tables, are released electronically and disseminated through the BJS website.

May 12, 2011, Bureau of Justice Statistics, Electronic release
The document is available at: http://www.bjs.gov/index.cfm?ty=pbdetail&iid=2218


 

13.05.2011

Das Bureau of Justice Statistics

hat am 5. Mai 2011 neue Gefangenenzahlen für die USA veröffentlicht:

 

National Corrections Reporting Program, 2009 - Statistical Tables (update),

Thomas P. Bonczar: This update adds data for 2009 to the electronic series of selected tables on

  • most serious offense,
  • sentence length, and
  • time served in state prison.

The National Corrections Reporting Program collects demographic information, conviction offenses, sentence length, credited jail time, type of admission, type of release, and time served from individual prisoner records in participating jurisdictions.

Source: http://www.bjs.gov/index.cfm?ty=pbdetail&iid=2174


 

11.05.2011

Elektronischer Hausarrest für bedingt entlassene Gefangene bewährt sich.

Ergebnisse einer Studie im Auftrag des englischen Justizministeriums

 

Auszug aus den Key-Points:
Home Detention Curfew (HDC) was introduced across England and Wales in January 1999 and was aimed at enabling early release on an electronic tag for offenders who had received shorter term custodial sentences and who, in addition, also posed a less serious threat of reoffending upon release.

This study used centrally held data on 499,279 discharges from prison between January 2000 and March 2006, with 63,384 discharged receiving HDC.
Offender criminal histories and reoffending information were extracted from the Police National Computer to evaluate the effectiveness of HDC in terms of reducing reoffending using a quasi-experimental evaluation design: Regression Discontinuity Design.

The analysis produced evidence that offenders who received HDC under the current provision were no more likely to engage in criminal behaviour when released from prison when compared to offenders with similar characteristics who were not eligible for early release on HDC.

This was the case, even when controlling for the additional time that offenders on HDC are in the community, due to being released early.

The cost of monitoring an offender on HDC is cheaper than the cost of keeping an offender in custody.
Therefore, these findings suggest that HDC is likely to be a cost-effective policy

Weiteres, mit der Möglichkeit, den Bericht kostenlos als PDF-Datei herunter zu laden, unter:
http://www.justice.gov.uk/publications/research-and-analysis/moj/effect-...


 

10.05.2011

Verlängerung des Terrorismusbekämpfungsergänzungsgesetzes

Eine Stellungnahme von Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger

 

In einem Interview mit der Nürnberger Zeitung am letzten Mittwoch gab Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eine Einschätzung zur aktuellen Diskussion über Maßnahmen der Terrorismusbekämpfung.

Die Ministerin unterstrich, dass eine differenzierte, am Verhältnismäßigkeitsgrundsatz orientierte Betrachtung notwendig und dabei eine Instrumentalisierung von Einzelfällen zu vermeiden sei. „Der Staat erreicht kein Vertrauen, wenn er immer nur reflexartig neue Gesetze verlangt“, so Leutheusser-Schnarrenberger.

Die bestehenden Gesetze reichen aus, um die Sicherheit zu wahren – sie müssen nur angewandt werden. Auch Dr. Max Stadler, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium, machte in einem Interview mit dem Deutschlandfunk nach dem Tod Osama Bin Ladens deutlich, dass bei der Überprüfung des Terrorismusbekämpfungsergänzungsgesetzes jede Maßnahme auf dem Prüfstand steht.

Weitere Information unter:
http://www.bmj.de/DE/Service/Newsletterversand/_doc/_inhalt/042011_002.html


 

09.05.2011

Die Menschenhändler von nebenan

SWR-Dokumentation von Ulrike Bauer
am 11.5. um 20.15 Uhr im SWR Fernsehen

 

Baden-Baden (ots) - Zuhälterei, Körperverletzung und Menschenhandel in über 20 Fällen - dafür standen im Sommer 2010 fünf Männer vor dem Konstanzer Landgericht. Die Angeklagten gehörten zu einer Gruppe von Bodybuildern und Türstehern, die sich "United Tribuns" nennt. Ihr Chef, ein Boxer aus Ex-Jugoslawien mit Spitznamen "Boki", ist bis heute flüchtig, ebenso wie weitere Hintermänner. Nicht die großen Städte wie Hamburg, München oder Berlin waren ihre Tatorte, sondern Kleinstädte wie Villingen-Schwenningen, Offenburg und Pirmasens im deutschen Südwesten.

Eines ihrer Opfer, die ehemalige Prostituierte Ina, hat lange mit sich gerungen bis sie sich entschieden hat, gegen ihre Peiniger auszusagen. In ihrem Film "betrifft: Die Menschenhändler von nebenan" lässt SWR-Autorin Ulrike Bauer Opfer und auch Täter zu Wort kommen und rekonstruiert die kriminalistischen Ermittlungen, die bis heute nicht abgeschlossen sind. Zu sehen ist der Film am Mittwoch, 11. Mai, um 20.15 Uhr im SWR Fernsehen.
"Ich muss erst wieder lernen, dass ich frei bin, etwas entscheiden kann, dass Dinge mir gehören", sagt Ina. In ihrer kleinen Wohnung sind die Jalousien auch tagsüber meistens geschlossen, sie geht selten aus. Hat bis heute Angst vor ihren Peinigern, die sie gehalten haben wie eine Leibeigene. Mit vielen Interviews gelingt es der SWR-Autorin Ulrike Bauer in ihrem Film, Inas Schicksal und das anderer betroffener Frauen darzustellen. Zu Wort kommen auch Beschuldigte sowie ganz normale Bürger, die mit den Menschenhändlern von nebenan zu tun hatten. Die 45-minütige Dokumentation zeichnet zugleich die monatelangen polizeilichen Ermittlungen nach, die noch immer nicht abgeschlossen sind, denn von großen Geldsummen, die den Prostituierten abgenommen wurden, fehlt bis heute jede Spur. Die Spurensuche führt vom Schwarzwald bis nach Bosnien, zu "Boki", dem mit internationalem Haftbefehl gesuchten Rotlichtkönig von Villingen-Schwenningen.
Die SWR-Dokumentationsreihe "betrifft" ist immer mittwochs um 20.15 Uhr im SWR Fernsehen zu sehen. Die 45-minütigen Filme befassen sich intensiv mit gesellschaftlich relevanten Themen, die zugleich ein breites Publikum ansprechen.
Internet: www.SWR.de/betrifft
http://www.swr.de/betrifft

+++ Pressefotos unter www.ard-foto.de
http://www.ard-foto.de/

Pressekontakt: Georg Brandl, Tel. 07221/929-2285,
georg.brandl@swr.de


 

09.05.2011

Sicherungsverwahrung - Vollzug entscheidend

Erklärung von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:

 

" Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist eine grundlegende und weitreichende Entscheidung.

Der Kern des Urteils betrifft den Vollzug der Sicherungsverwahrung. Das Bundesverfassungsgericht fordert die strikte Einhaltung des verfassungsrechtlichen Abstandsgebots zwischen Strafhaft und Sicherungsverwahrung. Die praktizierte Sicherungsverwahrung erfüllt nicht die verfassungsrechtlichen (Mindest-)Anforderungen an die Ausgestaltung des Vollzugs. Das Bundesverfassungsgericht mahnt damit vor allem eine therapiebezogene Ausgestaltung der Sicherungsverwahrung in den Ländern an.

Ausdrücklich weist das Bundesverfassungsgericht nun auch dem Bund eine Gesetzgebungskompetenz zu. Teilweise wird damit die Föderalisierung des Strafvollzuges ein Stück korrigiert.

Die grundlegende Weichenstellung der zum 1. Januar 2011 in Kraft getretenen Neukonzeption der Sicherungsverwahrung ist durch das Bundesverfassungsgericht nicht in Frage gestellt worden. Das Bundesverfassungsgericht hat zu Recht die Sicherungsverwahrung nur als „ultima ratio“ für hochgefährliche Verbrecher zugelassen.

Es war richtig, durch die Reform der Sicherungsverwahrung einen Systemwechsel mit der weitgehenden Abschaffung der nachträglichen Sicherungsverwahrung vorgenommen zu haben. Die Voraussetzungen, unter denen ein Straftäter in Sicherungsverwahrung genommen werden kann, sind nicht beanstandet worden.

Bund und Länder sind jetzt gefordert, dem Abstandsgebot zwischen Strafhaft und Sicherungsverwahrung besser Rechnung zu tragen.

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist auch wegweisend für die Behandlung der Fälle, die durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte entschieden worden sind. Das Bundesverfassungsgericht hat die Entscheidung des Gesetzgebers bestätigt, die Frage der Freilassung der nachträglich verlängerten oder angeordneten Sicherungsverwahrten in die Hände der Rechtsprechung zu legen. Dazu hat das Bundesverfassungsgericht klare Vorgaben gemacht. Sie sorgen insbesondere dafür, dass aufgrund einer psychischen Störung hochgefährliche Straftäter auch künftig nicht entlassen werden.

Das Bundesverfassungsgericht hat damit auch einen zentralen Gedanken des Therapieunterbringungsgesetzes aufgegriffen und ausdrücklich darauf zurückgegriffen.

Die Justizministerkonferenz im Mai bietet die erste Gelegenheit, sich im Kreis der Justizminister von Bund und Ländern mit den Auswirkungen dieser Entscheidung zu befassen."

(Quelle: Pressemitteilung des BMJ vom 4.5.2011)

Die Pressemeldung des BVerfG mit den Kernaussagen des Urteils findet sich unter:
http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg11-031.html

Das Originalurteil des Zweiten Senates des BVerfG kann kostenlos herunter geladen werden unter:
http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20110504_2bvr236...