Neues aus Österreich: Tätigkeit der Strafjustiz im Jahr 2015

SICHERHEITSBERICHT 2015 im MINISTERRAT EINGEBRACHT

Die Staatsanwaltschaften und Gerichte haben im Jahr 2015 Strafverfahren gegen 263.069 (2014: 238.336) Personen endgültig abgeschlossen. Es erfolgten

  • 33.667 Verurteilungen (2014: 33.930)
  • 10.222 Freisprüche (2014: 10.677)
  • 40.439 Diversionen (2014: 41.534)
  • 165.129 Verfahrenseinstellungen (2014: 152.195)

Häufigste Straftaten: Vermögensdelikte
Der größte Anteil der Verurteilungen bezieht sich nach wie vor auf Vermögensdelikte, wie z.B. Diebstahl, Raub und Betrug (39,1 % der Verurteilungen). 18,8 % der Verurteilten haben Delikte gegen Leib und Leben begangen (wie z.B. Körperverletzung), 13,8 % wurden wegen Suchtmitteldelikten verurteilt und 1,7 % der Verurteilungen betrafen Delikte gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung (wie Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch).

Wie auch in den letzten Jahren waren rund 86 % der Verurteilten Männer und rund 14 % Frauen. Rund 81,5 % der Verurteilten waren Erwachsene, 6,7 % Jugendliche und 11,8 % junge Erwachsene. Der Anteil verurteilter ausländischer Staatsangehöriger erreicht im Jahr 2015 den bisher höchsten Wert von 40 % (2014 waren es noch 31,4 %).

Freiheitsstrafen im Steigen
Bedingt nachgesehene Freiheitsstrafen werden am häufigsten verhängt. Mit 67,1 % an Freiheitsstrafen wurde ein bisheriger Höhepunkt erreicht (204: 66,3 %); 19 % sind unbedingte Freiheitsstrafen 19 %. Im Vergleich dazu sanken die verhängten reinen Geldstrafen auf 8.855 im Jahr 2015 (2009: 13.294), das entspricht 27,6 % (2014: 28,5 %). Die Zahl der vermögensrechtlichen Anordnungen ist im Jahr 2015 deutlich angestiegen, so konnten 2,6 Mio Euro eingenommen werden.

Der BMJ-Teil des Sicherheitsberichtes widmet sich ausführlich der Arbeit der Strafjustiz und bietet nicht nur einen Überblick über die Verfahren und Verurteilungen im letzten Jahr, sondern informiert unter anderem über den Strafvollzug, die gesetzgeberische Tätigkeit im Kriminalrecht, die Reform des Strafprozesses, die Hilfeleistung für Verbrechensopfer, die internationale Zusammenarbeit in Strafsachen und organisatorische Maßnahmen bei den Justizbehörden.

(Quelle: Pressemitteilung vom 12. Juli 2016, Bundesministerium für Justiz, Mag. Britta Tichy-Martin, Ressortmediensprecherin, +43 676 89891 2138, Medienstelle.Ressort@bmj.gv.at)

Der Sicherheitsbericht 2015 (Justizministerium) ist unter folgendem Link abrufbar:
https://www.justiz.gv.at/web2013/home/justiz/daten_und_fakten/berichte/s...

Die Bände des Sicherheitsberichts, welche die Polizeitätigkeit betreffen (Innenministerium) sind unter folgendem Link abrufbar:
BMI: Kriminalität - Vorbeugung und Bekämpfung (pdf 1,5 MB)
BMI: Kriminalität - Vorbeugung und Bekämpfung; Anhang (pdf 9 MB)
BMI: Kriminalitätsbericht - Statistik und Analyse (pdf 3,1 MB)