Migrationsbericht 2014

EU-Binnenmigration und Asylanträge nehmen zu

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière hat am 5. Februar den vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erstellten Migrationsbericht 2014 vorgestellt. Dieser informiert über die verschiedenen Arten von Migration, gibt einen umfassenden Überblick über das Migrationsgeschehen 2014 und vergleicht die Ergebnisse mit weiteren EU-Mitgliedsstaaten. Er zeigt unter anderem auch, dass die Bedeutung der Zuwanderung für Deutschland weiter wächst, insbesondere im Blick auf den demographischen Wandel und die Gewinnung von Fachkräften. Im Vergleich zu den Vorjahren stieg 2014 weiterhin die Anzahl der Zuzüge. Etwas geringer war der Anstieg der Fortzüge. Insgesamt ergab sich ein Wanderungsgewinn von 550.000 Menschen, der höchste seit dem Jahr 1992. Im Jahr 2015, insbesondere seit Jahresmitte, hat die Zuwanderung nach Deutschland weiter erheblich an Dynamik gewonnen. Dies ist vor allem auf die stark gestiegene Asylzuwanderung zurückzuführen.

EU-Binnenmigration: Polen ist seit 1996 das Hauptherkunftsland von Zugewanderten, dies zeigte sich auch 2014 wieder. Weiter angestiegen ist die Zuwanderung aus den zum 1. Januar 2007 zur EU beigetretenen Staaten Rumänien und Bulgarien sowie aus dem zuletzt beigetretenen Mitgliedstaat Kroatien. Der Anteil der EU-Binnenmigration am gesamten Zuwanderungsgeschehen nach Deutschland ist, trotz steigender absoluter Zahlen, leicht rückläufig (55 %). Grund dafür ist die überproportionale Zunahme des Zugangs von Asylsuchenden.

Asylanträge um 60 Prozent gestiegen: Eine deutliche Zunahme war bei der Zahl der Asylanträge festzustellen. 2014 wurden etwa 203.000 Asylanträge (Erst- und Folgeanträge) registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 60 Prozent gegenüber 2013. Deutschland ist damit in der EU der Mitgliedstaat, in dem die meisten Anträge gestellt wurden. Diese Entwicklung setzte sich verstärkt im Jahr 2015 fort. So wurden bereits Ende Juli 2015 mehr Asylanträge als im gesamten Vorjahr gezählt.

Zuwanderung von Fachkräften: Die Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent an. Hauptherkunftsländer waren Indien, die Vereinigten Staaten, Bosnien-Herzegowina und China. Zudem sind 2014 mehr ausländische Staatsangehörige nach Deutschland gekommen, um an einer deutschen Hochschule ein Studium zu beginnen, als jemals zuvor.

(Quelle: Pressemitteilung des BAMF vom 5. Februar 2016). Die PDF-Version des Berichts kann unter folgender URL heruntergeladen werden:
http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Migrationsbericht...